Sonntag, 15. November 2015

Die Martinsgans

Zu St. Martin geht es den Gänsen ja traditionsgemäß an den Kragen. So auch bei uns. Aurelia und ich unterzogen das Federvieh einer forensischen Untersuchung und leuchteten mit Taschenlampe die inneren Organe ab. Wir konnten feststellen, dass sie von einem Bauernhof am Niederrhein kam und Vegetarierin war. Den Täter konnten wir aber nicht zweifelsfrei überführen, vermutlich war es aber der Bischof St. Martin. Sein Tatmotiv: Er war so böse auf die Gänse, weil sie sein Versteck verraten hatten, dass er befohlen haben soll, sie zu braten. Merkt man, dass heute Sonntag ist und wir auf den Tatort warten?


Die Martinsgans wird bei uns fein gefüllt und klassisch aufgetischt mit Klößen und Rotkohl. Und natürlich schmeckt diese Gans nicht nur zu St Martin, sondern mit Apfel, Zimt und Sternanis auch besonders gut am 1. Weihnachtstag.


Zutaten:
1 Gans von etwa 5kg, 2 Zweige Rosmarin, 2 Zweige Thymian, 2 Lorbeerblätter, 8 Pfefferkörner, 6 getrocknete Wacholderbeeren, 6 Pimentkörner, Salz
8 kleine Äpfel, 4 Stangen Zitronengras, 4 Zimtstangen, 16 Nelken, 4 Sternanis
1 Glas Geflügelfond, Mehl für die Sauce
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Gans ausnehmen und die Fettdrüse entfernen. Von innen und außen gründlich waschen und trocken tupfen, salzen. Rosmarin und Thymian abspülen und in die Gans legen. Die Gans in einen großen Bräter geben. Etwa 1l Wasser angießen, Lorbeer, Pfeffer, Wacholder, Piment hineingeben und im geschlossenen Bräter etwa 3 Stunden garen. Unsere Gans war so schwer, dass sich der Backrost bog.


Diese Zeit haben wir genutzt, um auf den Flohmarkt zu gehen. Voll gepackt mit einer neuen Lampe für unser Wohnzimmer, einem Teppich für Christa und Dieter, Tipp Kick für den Papa, Büchern für die Kinder, Weihnachtsförmchen für mich kamen wir wieder heim.


Die Gans war schon schön gebräunt, so dass ich die Füllung hinzugeben konnte. Eigentlich ist es gar keine richtige Füllung. Ich finde es nicht so lecker, zu essen, was im Vogel drin war, deswegen lege ich die Füllung neben die Gans.


Für die Füllung aus den Äpfeln die Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernen. Das Zitronengras halbieren und in die Äpfel stecken, mit den Zimtstangen und dem Sternanis festklemmen. Die Äpfel mit den Nelken spicken. Die gespickten Äpfel zu der Gans in den Bräter legen und alles eine weitere Stunde im Backofen braten. Wenn die Gans noch nicht knusprig ist, den Deckel offen lassen.

 
Die weitere Stunde reichte, um das neue Tipp Kick auszuprobieren.


Die Gans und die Äpfel werden auf einer Platte angerichtet (theoretisch). Diesmal sind mir die Äpfel so zerfallen, dass ich sie durch ein Sieb gestrichen habe und zusammen mit dem Geflügelfond zu dem Bratenfond gegeben habe. Etwas Mehl mit Wasser verrühren und die Sauce damit binden, mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Um etwas Drama auf den Tisch zu bringen, habe ich mit blauem Samt und Omas altem Blaugold-Geschirr gedeckt. Und die Preiselbeeren machen sich richtig gut in meinen neuen Förmchen vom Flohmarkt.

Einen schönen Sonntagabend mit einem spannenden Tatort wünscht Euch Jasmin

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