Montag, 24. August 2015

Die Arme zerkratzt, die Kleider zerrissen, die Finger blau gefärbt: Es gibt Brombeermarmelade


Beim Brombeerpflücken fühlte ich mich wie in Aurelias Märchenwelt, nur das keine armen Prinzen in der Dornenhecke hängenblieben, sondern die Mama.
Von meiner Ernte habe ich wieder Marmelade gekocht, weil ich immer noch so begeistert bin, wieviel fruchtiger selbstgemachte Marmelade schmeckt als gekaufte.


Brombeermarmelade

Für 4 Gläser „Dornröschens Brombeertraum“ braucht ihr:
1kg Brombeeren, 1kg Gelierzucker 2plus1, 1 Zitrone
Zitrone auspressen, Brombeeren waschen. Brombeeren pürieren und mit Gelierzucker und Zitronensaft verrühren. Brombeerpüree in einen großen Topf geben und unter Rühren zum Kochen bringen. Ab dann noch 4 Minuten kochen lassen. Schraubverschlussgläser heiß ausspülen, die heiße Marmelade einfüllen und sofort verschließen.

Als ich die Marmeladen hübsch verpacken wollte, merkte ich, dass ich keine Gummibänder mehr hatte. Hat jemand von euch schon einmal Gummibänder gekauft? Man kauft sie nie und doch gehen sie nie aus, das große Gummibänderrätsel. Eigentlich. Bis jetzt.


Frohes Einmachen,
Eure Jasmin

Montag, 17. August 2015

„Nordlicht im Schwarzwald“ im Interview auf „MamaDarfAlles“




Seit letzter Woche gibt es das Nordlicht im Schwarzwald“ - Interview auf „MamaDarfAlles“. „MamaDarfAlles“ unterhält mit kurzweiligen Geschichten rund ums Elterndasein. Veröffentlicht wird der Blog auf Yoopies, der ersten Babysitting-Plattform in Deutschland, die es Eltern ermöglicht, mithilfe der Empfehlungen Ihrer Facebookfreunde einen passenden Babysitter zu finden. Mir gefällt die Idee der Babysitting-Plattform sehr, weil es besonders berufstätige Mütter häufig schwer haben, ein soziales Netzwerk aufzubauen und einen Babysitter zu finden, dem sie vertrauen. Da ist eine Empfehlung von anderen Müttern auf der Facebook-Seite bestimmt sehr hilfreich. Daher habe ich bei den Blogger-Portraits mitgemacht, in der „MamaDarfAlles“ andere Bloggerinnen aus der Welt des Elterndaseins präsentiert.

Nordlicht im Schwarzwald“ - Interview: klick hier!

Viel Spass beim Lesen wünscht Jasmin

Dienstag, 11. August 2015

Pastéis de Nata oder Gartenzwerge zum Kaffeebesuch


Bei unserem letzten Kurztrip nach London haben Oliver und ich Pastéis de Nata in einem hübschen kleinen Café gefrühstückt. Da muss man erst nach London fahren, um diese wundervollen portugiesischen Vanilletörtchen kennenzulernen. In Portugal war ich bis jetzt ja leider auch noch nicht. Die Pastéis de Nata waren so lecker, dass ich mich heute unbedingt dran versuchen musste. Aurelia und Theodora haben natürlich wie immer mitgeholfen.

Pastéis de Nata 


Zunächst bitte Badeanzug und Schwimmflügel anziehen, optional auch eine Winterjacke. Dann wird ausgerollt, ausgestochen, probiert und Blumen geformt.


Zu schnell? Also, für 12 Vanilletörtchen braucht man:

2 Rollen Blätterteig aus dem Kühlregal
350ml Milch, 250g Sahne, 60g Zucker, 2 Päckchen Vanillepuddingpulver,
1 Vanilleschote, 2 Eigelb

Zubereitung:
Aus dem Blätterteig zwölf Kreise (10cm Durchmesser) ausstechen, z.B. mit einer Tasse. Ein Muffinblech mit 12 Mulden dünn einfetten, die Teigkreise hineindrücken und mit einer Gabel einstechen, kaltstellen.
Von der Milch 8 bis 10 Esslöffel abnehmen, das Puddingpulver damit verrühren. Die Vanilleschote längs aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Sahne und Milch mit dem Vanillemark und Zucker in einen Topf geben und aufkochen lassen. Das angerührte Puddingpulver einrühren und nochmals aufkochen lassen. Das Eigelb unterrühren und den Pudding etwas abkühlen lassen, dabei immer wieder umrühren, damit sich keine Haut bildet.
Den Backofen auf 180° vorheizen. Den Pudding in die Teigmulden geben, das Ganze auf der untersten Schiene 30 bis 40 Minuten backen. Die Törtchen in der Form abkühlen lassen, damit sie beim Herauslösen nicht kaputt gehen. Sowohl lauwarm als auch vollständig ausgekühlt lecker.

Es wird auf die Gäste gewartet:


Und drei Zwerge erscheinen tatsächlich zur Kaffeetafel.


Ich möchte natürlich auch meinen Kaffee geniessen:


Aber bevor ich es mir im Garten auf meinem wunderschönen Platz gemütlich mache, wird dieser sogleich eingenommen und der kleinen Schwester eingeschenkt.




Guten Appetit wünschen
Jasmin, Aurelia, Theodora und die drei Zwerge

Dienstag, 4. August 2015

Papa kocht: Shish Tawook und was Fladenbrot mit Tischmanieren zu tun hat

Ist es Fernweh oder brauchen wir einfach mal wieder Abwechslung in unsere badische Küche? In den Emiraten haben wir uns knubbelig an Shish Tawook mit Knoblauchsauce im Pitabrot gegessen. Und nun haut der Papa diese sagenhaft leckeren Hähnchenspieße auf den Grill:


Es ist eigentlich ein libanesisches Gericht, aber Shish Tawook wird im ganzen Nahen Osten serviert. Wenn man von arabischer Küche spricht, ist meistens die Libanesische Küche gemeint mit ihren Leckereien wie Mezze und dergleichen.

Shish Tawook 

1kg Hähnchenbrustfilet, 15 ausgepresste Knoblauchzehen
150g Joghurt,1 Tasse Zitronensaft, 6 Esslöffel Olivenöl, 2 Esslöffel Rotweinessig, 1 Teelöffel Tomatenpüree
1 Stück (ca. 3cm) geriebener Ingwer, 1 Teelöffel Thymian, 1 Teelöffel Oregano, 1 Teelöffel Paprika, Salz und Pfeffer

So geht’s:
Alle Zutaten für die Marinade vermischen, Hähnchen in Würfel schneiden und zur Marinade geben. Abdecken und im Kühlschrank mindestens vier Stunden marinieren. Dann auf die Spieße stecken (wir haben aus den Emiraten flache Metallspieße mitgebracht, die sind super, weil sie die Hitze auch nach innen des Grillguts transportieren, aber Holzspieße gehen auch) und ab auf den Grill für ca. 10 Minuten pro Seite. Damit das Hähnchen schön saftig wird, sollte man es danach von den Spießen abnehmen und für ca. 5 Minuten in Alufolie wickeln und ruhen lassen. Dazu gibt es Toum, die leckerste Knoblauchsauce überhaupt.

Toum

3 Knollen Knoblauch (ja, es ist eine Knoblauchsauce)
5 Tassen Rapsöl, Saft von einer Zitrone, Salz

Diese Knoblauchsauce herzustellen ist leider nicht einfach, dafür ist das Resultat grandios. Oliver hat lange experimentiert, bis er die perfekte Knoblauchsauce hergestellt hatte. Auch wenn es möglich ist, sie mit einem Mixer herzustellen, auf traditionelle Art mit Mörser und Stößel gibt es das beste Ergebnis. So geht’s:
Knoblauchzehen schälen und zusammen mit dem Salz in den Mörser geben. Stampfen, bis sie ganz zerdrückt sind. Dann ein bisschen Öl hinzufügen und weiter stampfen, ein bisschen Zitronensaft hinzufügen, weiterstampfen, ein bisschen Öl, weiterstampfen, usw. es dauert leider. Hat man dann auch noch das Pech, dass die Sauce zu flüssig oder flockig wird, hilft leider nichts mehr und man muss von vorne beginnen. Also: in aller Ruhe stampfen und vorsichtshalber 10 Knollen kaufen. Wem die Sauce zu streng ist, kann auch eine gekochte gestampfte Kartoffel unterheben.

Und eine Tabbouleh machen wir auch noch. Mittlerweile darf ja der Tabbouleh-Salat auf keiner deutschen Grillparty zum Würstchen fehlen, ihr werdet aber sehen, dass unsere etwas anders aussieht. Tabbouleh besteht nämlich nicht aus Bulgur mit etwas Petersilie und Tomaten drin, sondern hauptsächlich aus Petersilie mit ein bisschen Bulgur und Tomate.

Tabbouleh

4 Bund Petersilie (es gibt keine Petersilie mehr in unserem Kräutergarten), 1 Bund Minze (die wuchert zum Glück wie verrückt), 1 kleine Salatgurke (die kleinen Gurken aus dem türkischen Lebensmittelgeschäft),
5 kleine Tomaten, 1 Zwiebel, ¼ Tasse Bulgur
½ Tasse Olivenöl, ½ Tasse Zitronensaft.
7–Spices-Gewürzmischung (Piment, schwarzer Pfeffer, Zimt, Nelke, Muskatnuss, Bockshornklee, Ingwer)

So geht’s:
Petersilie und Minze waschen, ausschütteln und auf einem Küchentuch trocknen lassen. Von den Stängeln befreien und klein hacken. Die Tomate und Gurke in kleine Würfel schneiden. Den Zitronensaft über den trockenen Bulgur geben. Petersilie, Minze, Tomate, Gurke und Bulgur in eine Salatschüssel geben, Olivenöl und Salz drübergeben und alles vorsichtig mischen, sonst wird es zu matschig. Auf Salatblättern servieren.

Guten Appetit – Fernweh gestillt! Danke dem besten Koch libanesischer Küche rheinischer Frohnatur nördlich des Mittelmeeres!



Mit dem Essen darf übrigens bei uns gespielt werden, solange es nachher auch wirklich gegessen wird. Die Kleinen sollen damit experimentieren, es fühlen, riechen, schmecken. Trotzdem wissen sie auch, dass Essen etwas Besonderes ist. Dass man es braucht, damit der Körper funktioniert und damit man wächst. Dass es außerdem gut schmeckt und dass der unverdauliche Rest wieder herauskommt :o)
Uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit den Kindern am Tisch sitzen. Haben die Eltern gute Tischmanieren, gucken die Kleinen sich das ab. Wie man richtig mit Messer und Gabel ist, lernen sie mit ein bisschen Hilfestellung ganz alleine.


Da möchte ich auch gleich erzählen, wie selbstverständlich Kinder in den Emiraten zum Leben dazugehören. Das fällt mir ein, weil meine Freundin und ich mit unseren beiden damals dreijährigen Mädchen in einem sehr feinen Restaurant in Abu Dhabi essen waren. Nachdem die Kinder zu ihrem Shish Tavook eine Flasche Ketchup gegessen hatten, spielten sie mit den Kellnern fangen. Weder das Personal noch die anderen Gäste störte das, sondern sie lachten und ermutigten die Kinder eher noch zum Quatschmachen. Das Personal wusste, dass es Geschrei gibt, wenn man Kinder zwingt, am Platz zu bleiben, bis die Eltern ihr Menü aufgegessen haben. Nun könnte man natürlich fragen, warum Eltern ihre Kinder überhaupt mit ins Restaurant nehmen, aber da frage ich, warum denn nicht? Da sind die meisten deutschen Eltern zu verklemmt und ich habe das Gefühl, dass unsere Gesellschaft Kinder gar nicht mehr gewöhnt ist. Dabei gehören sie doch dazu. Die Kinder gehen gerne mit ins Restaurant und lassen sich gutes Essen schmecken, wenn es nicht so ernst und spaßfrei zugeht. Wie seht ihr das?

Liebe Grüße von Jasmin